Langfristig weniger Staus durch die Förderung von Homeoffice?

Leere Straßen und weniger Staus dank Homeoffice-Regelungen? Das war einmal. Mit dem Ende der Homeoffice-Empfehlungen durch die niederländische Regierung kehren immer mehr Arbeitnehmer zur Normalität zurück und arbeiten wieder vermehrt vom Büro aus. Wenn die Niederlande an der Nutzung des Homeoffice festhalten möchten, um den Berufsverkehr zu entlasten, müssen schnell Anreize geschaffen oder gar rechtliche Maßnahmen ergriffen werden.

Eine kürzlich erschienene Studie des Kennisinstituut voor Mobiliteitsbeleid (KiM), dem niederländischen Institut für Verkehrspolitik, belegt, dass heute etwa 10 % weniger Pendler auf den niederländischen Straßen unterwegs sind als noch vor der Pandemie. Seit die niederländische Regierung die Homeoffice- Empfehlung Ende September aufgehoben hat, hat der Verkehr jedoch wieder merklich zugenommen – und auch Staus werden wieder häufiger. Deutlich verschlechtert hat sich die Situation auf den Straßen vor allem an Dienstagen und Donnerstagen. Dem Verkehrsaufkommen zufolge sind dies die beliebtesten Tage, um ins Büro zu fahren. Zwar sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Berufsverkehr insgesamt immer noch spürbar, durch eine verstärkte Förderung von Homeoffice-Tagen seitens der Unternehmen könnte er langfristig aber nochmals stärker entlastet werden.

Maßnahmen für geringeres Verkehrsaufkommen

Doch welche Anreize können geschaffen werden, damit Arbeitnehmer wieder verstärkt aus dem Homeoffice arbeiten? Das Forschungsinstitut KiM empfiehlt Arbeitgebern, Bildungseinrichtungen und der Politik verschiedene Maßnahmen, um das Arbeiten von zu Hause aus für Arbeitnehmer wieder attraktiver und zu einem festen Bestandteil der Arbeitskultur zu machen. Denkbar wären beispielsweise steuerliche Anreize, ein zeitversetzter Arbeits- und Schulbeginn sowie bestimmte Meetings weiterhin digital abzuhalten.

Gesetzesentwurf: Recht auf Homoffice

Derzeit berät die niederländische Regierung zudem über einen Gesetzentwurf zum Recht auf Homoffice. Darin heißt es, dass Arbeitgeber einem Antrag auf Homeoffice grundsätzlich zustimmen müssen, es sei denn, es gibt zwingende geschäftliche Gründe, die dagegen sprechen. Bislang kann ein solcher Antrag aus beliebigen Gründen abgelehnt werden.

Egal ob steuerliche Anreize, Videokonferenzen oder Zeitfenster für eine effizientere Büroauslastung, wichtig ist, dass diese Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden, denn der Mensch ist dafür bekannt, schnell in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen.

Quelle: fd