Ein Material, das ursprünglich für effizientere Solarpaneele entwickelt wurde, als Schlüssel zur CO2-Absorption aus der Luft: Als Hans De Neve 2018 die hohe Porosität eines Testmusters bemerkt, erkennt er sein Potential für die direkte CO2-Aufnahme aus der Luft. Die vielversprechenden Experimente bei TNO führen zur Idee einer Ausgründung, um diese Technologie zur Marktreife zu bringen. 2019 wird das Fundament für die Firmierung von Carbyon gelegt.
Die Technologie nutzt Dünnfilmtechnologie, um CO2 aus der Luft zu extrahieren. Diese Methode kombiniert eine hochporöse, dünnfilmartige Struktur mit einem effizienten Sorptionsmittel, um CO2 äußerst effektiv zu binden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren, die etwa 600 Euro pro Tonne CO2-Abscheidung kosten, erreicht Carbyon mit dieser Technik Kosten von ca. 50 Euro. Das Herzstück dieser Innovation liegt in der kostengünstigen Absorption von CO2 – bei minimalem Energieaufwand.
Ziel ist es, CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Mit einer jährlichen Emissionsmenge von 35 Milliarden Tonnen CO2 strebt man an, die atmosphärischen CO2-Werte von derzeit 400 ppm (Teile pro Million) auf das präindustrielle Niveau von 300 ppm zurückzuführen.
Diese Technologie bietet nicht nur die Möglichkeit, Treibhausgase zu reduzieren, sondern auch CO2 als Baustein für die Herstellung verschiedenster Brennstoffe und chemischer Produkte zu nutzen. Branchen wie die Luftfahrt zeigen Interesse, da sie das aus der Luft gewonnene CO2 zur Herstellung grünerer und zirkulärer Brennstoffe verwenden möchten, insbesondere für die Produktion von Kerosin, das derzeit jährlich etwa eine Milliarde Tonnen CO2 emittiert.
Trotz Potenzials bestehen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der kostengünstigen Herstellung von grünem Kerosin durch die Gewinnung von reinem Wasserstoff. Die Markteinführung wird auch davon abhängen, ob die Industrie Anreize erhält, CO2-neutral zu produzieren, ohne dass die Kosten dafür niedriger sind als die Filterung von CO2 aus der Luft.
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