Steigende Infektionszahlen kündigen die dritte Corona-Welle an. Hoffnung machen dagegen Fortschritte in Sachen Impfung.
Um drei Wochen hat die niederländische Regierung den Lockdown verlängert. Bis zum 20. April – zwei Tage länger als Deutschland – bleiben Restaurants, Cafés und Kultureinrichtungen weiter geschlossen und Veranstaltungen verboten. Einkaufen ist bis auf den täglichen Bedarf nur eingeschränkt möglich. Einzige Änderung zu den bisherigen Regeln: Die Ausgangssperre wird ab 1. April verkürzt. Statt um 21 Uhr soll sie erst um 22 Uhr greifen. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Coronaseite. Mit der Verlängerung des Lockdowns will die Regierung die sich abzeichnende dritte Corona-Welle eindämmen.
Positive Nachrichten rund ums Impfen
Hoffnung auf ein mögliches Ende der strengen Schutzmaßnahmen im Nachbarland machen unterdessen einige erfreuliche Neuigkeiten zum Thema Corona-Impfung. So hat das niederländische Lifescience-Unternehmen Janssen ein eigenes Corona-Vakzin entwickelt, das nur einmal verabreicht werden muss und vor knapp zwei Wochen von der EU-Kommission zugelassen wurde. Die ersten 170.000 Dosen sollen noch im April ausgeliefert werden. Das hat Gesundheitsminister Hugo de Jonge dem niederländischen Parlament mitgeteilt. Bis Ende Juni sollen es drei Millionen Dosen sein.
Dies könnte den Impffortschritt in den Niederlanden beschleunigen – zumal soeben Hausärzte und Gesundheitsämter zusätzlich wieder die Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca aufgenommen haben. Die Europäische Arzneimittel-Agentur in Amsterdam hatte das Präparat nach dem Bekanntwerden von Nebenwirkungen noch einmal untersucht und vor wenigen Tagen für sicher befunden. Gesundheitsminister de Jonge rechnet damit, dass im Mai knapp 29 Prozent der Niederländer geimpft sein können. Bis Anfang Juli solle jeder, der eine Impfung wolle, zumindest die erste Spritze erhalten haben, so der christdemokratische Politiker.
Testreisen starten ab April
Wann sich die Lage für den Tourismussektor entspannen kann, ist noch unklar. Die Regierung rät weiterhin dringend von nicht notwendigen privaten Reisen ins Ausland ab – vorerst bis zum 15. Mai. Für den Sommerurlaub soll es laut Premierminister Mark Rutte so schnell wie möglich Empfehlungen geben. Sicher ist bereits, dass die Niederländer im kommenden Monat mit Testreisen starten. Sie sollen zeigen, wie der Urlaub in anderen Ländern wieder sicher und verantwortungsvoll angetreten werden kann.
Als Pilotprojekt hat die Regierung vor zwei Tagen einen Rhodos-Urlaub des Reiseveranstalters Sunweb mit der Fluglinie Transavia angekündigt. Am 12. April dürfen 189 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren – Risikopatienten ausgeschlossen – acht Tage lang auf der griechischen Insel urlauben. Sie müssen im Hotel einen negativen PCR-Test vorweisen, dürfen den Urlaubsort nicht verlassen und müssen nach ihrer Rückkehr in Quarantäne. Auch das Hotelpersonal wird immer wieder geprüft.
Fußball-EM mit Zuschauern
In Fieldlabs hat der niederländische Staat zuvor schon untersuchen lassen, ob und wie Musikfestivals, Theateraufführungen und Fußballspiele wieder live erlebbar gemacht werden können. Ergebnisse wurden noch nicht öffentlich gemacht. Nur soviel: Die Regierung geht davon aus, dass die vier Spiele der UEFA-Fußball-Europameisterschaft im Juni in Amsterdam mit Publikum ausgetragen werden.
Auf unsere Coronaseite lesen Sie tagesaktuelle Infos auf Deutsch zu den Corona-Regeln in den Niederlanden sowie Förderungsmöglichkeiten für betroffene Unternehmen.
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