Der Fokus auf Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sichert auch in Zukunft Arbeitsplätze und Einkommen, sagt Micky Adriaansens, kommissarische Wirtschaftsministerin der Niederlande. Aber wie setzt man das in die Praxis um? Darüber diskutierte die Ministerin am 2. November in Den Haag mit den Managing Directors von deutschen Tochterunternehmern in den Niederlanden.
"Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfordern Zusammenarbeit. Zwischen Unternehmen, Regierungen und Bildungseinrichtungen, aber auch zwischen Ländern. Ich freue mich, dass wir dabei so gut mit Deutschland - unseren guten Nachbarn - zusammenarbeiten können", sagte Adriaansens. Sie wies aber auch darauf hin, dass beide Länder schneller werden müssen, um mit Konkurrenten wie China und den Vereinigten Staaten mithalten zu können. Mit den Geschäftsführern von BASF, Bosch, Miele X, Trumpf, Uniper, T-Systems und Wacker Biotech sprach sie über Personalgewinnung, die Notwendigkeit langfristiger Regierungspläne, der Unterstützung durch die Bevölkerung und das Fördern von Start-ups.
Gleiche Herausforderungen, aber ein anderer Ansatz
In der Tat sind die Unternehmen besorgt über das Geschäftsklima in den Niederlanden und in Deutschland. Mit dem Minister sprachen sie über Personalknappheit, Investitionsmöglichkeiten und die Digitalisierung. Obwohl beide Länder vor denselben Herausforderungen stehen, ist in den Niederlanden ein anderer Ansatz erforderlich als in Deutschland. “Die Niederlande sind zum Beispiel bei der Digitalisierung voraus, aber in Deutschland werden technische Ausbildungen und Berufe viel stärker gefördert", sagte Meinke Eisma, Direktorin von Trumpf Niederlande. Darüber hinaus macht es die kurzfristige Politik der Niederlande den Unternehmern schwer. "Unternehmen planen bis zu fünf Jahre im Voraus, die kurzfristigen Pläne der Regierung wirken sich direkt darauf aus, und das macht Investitionen riskant", sagte Emily Glastra, Geschäftsführerin von T-Systems Niederlande. Aber auch die Unternehmenskultur unterscheidet sich zwischen Deutschland und den Niederlanden. "In Deutschland fließt ein sehr großer Teil unseres Budgets in Forschung und Entwicklung", sagte Arno Jansen, Vizepräsident von Bosch Energy and Building Solutions. "In den Niederlanden liegt der Schwerpunkt eher auf der Zusammenarbeit." Laut Dyonne Rietveld, Geschäftsführerin bei Uniper, wird immer deutlicher, wie die Energiesysteme der Zukunft aussehen werden. "Vor allem in Deutschland treffen wir bereits gezieltere Entscheidungen in dieser Richtung." Die Ministerin liebäugelt mit dem System der Investitionsbanken, wie es sie in Deutschland gibt: "Wir haben InvestNL, aber mit einer Investitionsbank kann die Regierung die Unternehmen finanziell besser unterstützen. Letztlich bestimmt aber der Unternehmer den Kurs - das kann er viel besser bestimmen als die Regierung", sagt sie.
Die deutsch-niederländischen Handelsbeziehungen sind seit Jahren eine Erfolgsgeschichte, mit einem Handelsvolumen von fast 233 Milliarden Euro bis 2022. Die Gespräche zwischen den deutschen Tochtergesellschaften in den Niederlanden und der Ministerin verliefen daher offen und verständnisvoll. Trotz des Sturms, der während des Unternehmerdialogs draußen tobte, waren fast alle Plätze im Pressesaal des Nieuwspoort mit Unternehmern besetzt, die die gleichen Gedanken haben wie die Manager der multinationalen Unternehmen, die auf der Bühne das direkte Gespräch mit der Ministerin führten.
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