Wirtschaftsnews

Niederländische Wirtschaft schrumpft weniger stark als im EU-Durchschnitt

14.08.2020

Corona hinterlässt auch im Nachbarland deutliche Spuren. Die Konjunktur sinkt aber nicht so stark wie in vielen EU-Ländern – darunter Deutschland.

Die niederländische Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal dieses Jahres um 8,5 Prozent eingebrochen – ein Negativrekord, heißt es vom nationalen Statistikamt CBS. Dennoch hält sich der ökonomische Schaden im EU-Vergleich noch in Grenzen. So meldete Großbritannien beispielsweise ein Minus von mehr als 20 Prozent, Belgien von über zwölf Prozent und Deutschland von mehr als zehn Prozent. Insgesamt wird für die Eurozone im zweiten Quartal dieses Jahres ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 12,1 Prozent erwartet.

Verbraucher geben weniger aus

Der Rückgang des niederländischen BIP hat viele Ursachen. Am stärksten wirkte sich der gesunkene Konsum aus. Allein die Hälfte des Konjunkturminus sei darauf zurückzuführen, heißt es bei CBS. So gaben die privaten Haushalte im zweiten Quartal insgesamt 10,4 Prozent weniger aus als zu Jahresbeginn – vor allem für Hotels und Restaurants, Erholung und Kultur, Verkehr und Kommunikation sowie Pflege. Im Gegensatz dazu stiegen die Ausgaben für Lebensmittel, Einrichtungsgegenstände und Elektrogeräte.

Auch der Außenhandel schrumpfte: Die Exporte von niederländischen Waren und Dienstleistungen ins Ausland gingen um 9, 8 Prozent zurück. Gleichzeitig sanken die Investitionen der öffentlichen Hand um 3 Prozent.  

Arbeitsmarkt schrumpft – Fachkräfte weiter gefragt

Das Beschäftigungswachstum der vergangenen zwei Jahre hat sich durch Corona umgekehrt. Im zweiten Quartal des Jahres wurden laut CBS rund 322.000 Arbeitsplätze gestrichen. Betroffen waren vor allem die Gastronomie, der Einzelhandel, der Kultursektor und Dienstleistungssektoren wie Friseursalons und Massagepraxen.

Trotzdem herrscht in einigen Sektoren immer noch Personalmangel. Das UWV, das niederländische Pendant zur deutschen Arbeitsagentur, hat ermittelt, dass vor allem im Gesundheitssektor, der Bildung und der IT-Branche Fachkräfte nach wie vor gesucht werden.

Quellen: CBS; UWV

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