Deutsch-niederländischer Handel zieht wieder an

Laut Bundesstatistikamt Destatis hat der binationale Handel den Abwärtstrend gestoppt und ist im Vergleich zum Mai gestiegen.

Der Wendepunkt in der Corona-Krise scheint erreicht: Der deutsch-niederländische Handel ist im Juni erstmals wieder gewachsen. Mit 13,6 Milliarden Euro erwirtschafteten beide Länder gemeinsam eine Milliarde mehr als im Mai. Das ist ein Plus von 8,7 Prozent. „Wir haben die Talsohle eindeutig durchschritten und müssen nun alles tun, um einen zweiten Lockdown unnötig zu machen”, sagt Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK) in Den Haag.

Guter Jahresbeginn mildert Rückgang

Ein Blick auf die Handelszahlen des ersten Halbjahres zeigt, welche wirtschaftlichen Folgen die Pandemie verursacht hat. So haben Deutschland und die Niederlande in den ersten sechs Monaten 2020 zwar mehr als 85 Milliarden Euro erwirtschaftet – das sind allerdings 11,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. „Nur der gute Handelsverlauf bis zur Corona-Krise hat verhindert, dass das Minus noch höher ausfällt”, erläutert Günter Gülker.

Im Vergleich zu anderen wichtigen europäischen Handelspartnern stehen Deutschland und die Niederlande aufgrund ihrer stabilen Beziehungen relativ gut dar. So brach das Handelsvolumen mit Frankreich von Januar bis Juni um 18,4 Prozent, mit Spanien um 18,1 Prozent und mit Großbritannien um 16,9 Prozent ein.

Niederlande bleibt zweitwichtigster Handelspartner

Der Handel mit dem direkten Nachbarn hat für Deutschland eine große Bedeutung. So stehen die Niederlande im Ranking der wichtigsten deutschen Wirtschaftspartner auch in der aktuellen Krise auf Platz zwei – hinter China und noch vor den USA. „Diese traditionsreiche Zusammenarbeit wird in Zukunft sicherlich noch mehr an Bedeutung gewinnen”, ist sich Günter Gülker sicher und verweist auf den Trend zum Reshoring. „Der Trend zur Rückholung der Produktion aus dem fernen Ausland ist bereits deutlich spürbar. Hier ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für deutsch-niederländische Partnerschaften.”

Quelle: Destatis, DNHK