Im vergangenen Jahr ist die niederländische Wirtschaft mit 4,8 Prozent so stark gewachsen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die gestiegenen Exporte und einem erhöhten Konsum der Verbraucher*innen. Dies geht aus den Zahlen hervor, die das niederländische Statistikamt CBS kürzlich veröffentlichte.
Wachstum trotz schwächeren vierten Quartals
Aufgrund des Lockdowns Mitte Dezember fiel das vierte Quartal von 2021 jedoch wieder etwas schwächer aus als die vorherigen. Das Bruttoninlandsprodukt (BIP) wuchs lediglich um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Im zweiten und dritten Quartal konnten die Niederlande noch ein BIP-Wachstum von 3,8 und 2,1 Prozent verzeichnen. Verantwortlich für das Wachstum im vierten Quartal ist vor allem der Anstieg an Investitionen und ein gestiegener Staatsverbrauch.
Starker Anstieg der Exporte
Der CBS-Chefökonom Peter Hein van Mulligen bestätigt jedoch, dass 2021 insgesamt ein sehr gutes Jahr für die niederländische Wirtschaft war und ein deutlicher Aufschwung erkennbar ist. So wurden vergangenes Jahr rund 7 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als noch 2020. Vor allem bei Maschinen und chemischen Erzeugnissen ist eine deutliche Zunahme der Exporte erkennbar, die Ausfuhren von niederländischen Industrieprodukten stiegen um 6 Prozent. Mit 5,4 Prozent wurde bei den Importen von Waren und Dienstleistungen ein etwas geringeres Wachstum verzeichnet als bei den Exporten.
Niederländer*innen zeigen sich konsumfreudig
Darüber hinaus trug auch der gestiegene Konsum von Verbraucher*innen und die getätigten Anlageinvestitionen erheblich zum Wirtschaftswachstum bei. 2021 gaben sie 3,5 Prozent mehr aus als noch im Jahr zuvor, insbesondere für Lebensmittel, Wohnen, Kleidung, Energie und medizinische Dienstleistungen. Geld investiert wurde vor allem in Häuser, Maschinen, Geschäftsräume, Software und Computer. Bei dem Kauf von neuen Autos zeigten sich die Niederländer*innen allerdings noch zurückhaltender als im Jahr 2020. Trotz Wachstum lagen die Konsumausgaben insgesamt weiterhin unter den Zahlen von 2019. Vor allem für Freizeit, Kultur, Hotels und Restaurant gaben die Niederländer*innen 2021 immer noch weniger als noch zu Vor-Corona-Zeiten.
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