Die “Rügenwalder Mühle”, gegründet 1834, war als Hersteller von Wurstwaren vor allem in Norddeutschland bekannt, bis das Familienunternehmen aus Bad Zwischenahn vor zehn Jahren mit der Produktion von Fleischersatzprodukten begann. Veggie-Produkte von Gehacktem bis zur Wurst erwirtschaften inzwischen rund 60 Prozent des Umsatzes und haben Rügenwalder bei Fleischersatzprodukten zum deutschen Marktführer gemacht. Nun hat Rügenwalder sich mit dem viel größeren Zuckerhersteller Pfeifer & Langen zusammengetan, um weiter zu expandieren.
„Unser Unternehmen hat sich von der einst regionalen Wurstfabrik zu einem in Deutschland führenden Unternehmen für pflanzenbasierte Lebensmittel entwickelt. In weniger als zehn Jahren haben wir vegetarische und vegane Fleischalternativen aus der Nische geholt und in die Mitte der Gesellschaft gebracht. Mit der Beteiligung wollen wir die Chance nutzen, dieses Portfolio fortzuentwickeln, insbesondere über den deutschen Markt hinaus“, sagt Christian Rauffus, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Rügenwalder Mühle in sechster Generation. „Diese Mehrheitsbeteiligung ist für uns eine aktiv angestrebte Partnerschaft.“ Die Kartellbehörden müssen der Mehrheitsbeteiligung durch Pfeifer & Langen noch zustimmen.
Der Fleischkonsum in Deutschland geht immer mehr zurück. Im Jahr 2022 bereits zum sechsten Mal in Folge – in dem Jahr sogar um 8,4 Prozent, obwohl noch immer 98 Prozent des Fleisches aus Massentierhaltung stammt. Der frühere Marketingleiter der Rügenwalder Mühle Godo Röben und Vater der Veggie-Wende in diesem Unternehmen ist sich sicher, dass Fleischersatzprodukte eine große Zukunft haben. Ihr Marktanteil liegt bei zwei bis drei Prozent, könnte sich aber bis 2030 verzehnfachen. Das Tierleid in Schlachthöfen brachte Röben zum Nachdenken und er überzeugte den Chef des Familienunternehmens davon, auf den Veggie-Zug aufzuspringen. Für viele Menschen ist neben dem Tierleid auch der Klimawandel ein Grund, weniger oder kein Fleisch zu essen: zum Beispiel die enormen Emissionen aus der Tierhaltung und die Tatsache, dass für ein Kilogramm Rindfleisch 130 Kilogramm pflanzliche Nahrung benötigt werden.
Godo Röben vergleicht die Veggie-Transformation mit dem Umstieg auf E-Mobilität in der Autobranche. „Solche Sprünge macht ja jede Branche mit und die schlauen Unternehmen sagen: Okay, der Sprung kommt jetzt eh, ob ich jetzt mitmache oder nicht mitmache. Dann lass mich doch vorne mit dabei sein.“ Für ihn ein entscheidender Schritt, um auch in 50 Jahren noch im Spiel zu sein.
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