Die niederländische Hauptstadt löst London als Finanzzentrum ab und zieht vor allem Technologieunternehmen an.
Es ist der Brexit, der Amsterdam zur Nummer Eins unter den europäischen Börsenplätzen macht: Im Januar wurden laut Börsenbetreiber Chicago Board Options Exchange (CBOE) Aktien im Wert von 9,2 Milliarden Euro an den Amsterdamer Börsen gehandelt – täglich. In London waren es nur 8,6 Milliarden Euro.
Amsterdam profitiert am stärksten vom Brexit
Der Grund: Mit dem Jahreswechsel hat Großbritannien den Binnenmarkt der Europäischen Union verlassen. Finanzhäuser aus der EU dürfen daher seit Januar keine Aktien europäischer Unternehmen mehr in London handeln. Umgehend wanderten diese Geschäfte aufs Festland ab. Amsterdam profitierte am stärksten und verwies Paris und Frankfurt im Ranking der wichtigsten europäischen Börsenstandorte auf die Ränge drei und vier.
Niederlande sind attraktiv für Tech-Unternehmen
Vor allem Technologieunternehmen zieht es verstärkt an die „Amsterdam“ Börsen wie Euronext, CBOE oder eben Turquoise, die Handelsplattform der Londoner Börse, die Anfang Dezember in die Niederlande umgezogen ist. Zwar verzeichnet London mit 103 Börsennotierungen immer noch die meisten Tech-Listungen. Aber Amsterdam hat mit Prosus, Adyen und Just Eat Takeaway nun drei der größten europäischen Digital-Unternehmen – und zieht mit dem Standort Zuidas bereits seit Monaten Techfirmen aus der ganzen Welt an.
Sogeffekt für weitere Ansiedlungen
Auch der US-Börsenbetreiber CBOE überlegt laut der Zeitung „Het Parool“ neben dem Aktienhandel auch die hauseigene Optionsplattform nach Amsterdam zu verlegen. Und Intercontinental Exchange wolle die Handelsbörse für europäische Emissionszertifikate in die niederländische Hauptstadt verlegen, heißt es weiter. Ob Amsterdam die neue Spitzenposition allerdings dauerhaft verteidigen können wird, ist noch völlig offen. Denn außerhalb der EU geht das Geschäft für London ohne Einschränkungen weiter. Die nächsten Monate werden es zeigen.
Quellen: FD, Het Parool
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