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Deutsche Wirtschaft sieht EU als Stabilitätsanker

09.05.2019

Umfrage vor Europawahl zeigt: Der Zuspruch für Brüssel ist bei deutschen Unternehmen enorm.

Die deutsche Wirtschaft bekennt sich eindeutig zu Europa. Für mehr als zwei Drittel der Unternehmen ist die Europäische Union „besser als ihr Ruf“. Das belegt eine vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) veröffentlichte Umfrage unter bundesweit knapp 1.800 Betrieben.

„Europa gestalten – unsere Zukunft“ lautet der Titel des IHK-Unternehmensbarometers, das die Stimmung vor der Europawahl vom 23. bis 26. Mai 2019 einfing. Das Ergebnis: 82 Prozent der befragten Betriebe bewerten die EU als wichtigen Stabilitätsanker in einem immer schwieriger werdenden außenwirtschaftlichen Umfeld.

Brexit-Angst verdeutlich Vorteile der Europäischen Union

Die Diskussion um die Folgen des EU-Austritts Großbritanniens und die Tendenz einzelner Länder zum Protektionismus hat vielen Menschen nochmals verdeutlicht, wie groß die ökonomischen Vorteile der EU sind – und wie wenig selbstverständlich. „Oft wissen wir eine Errungenschaft erst zu schätzen, wenn die Gefahr besteht, sie zu verlieren“, sagt Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK), die unter dem Dach des Deutschen Industrie- und Handelskammertags organisiert ist.

Insbesondere im Binnenmarkt sowie in der gemeinsamen Währung und Handelspolitik sieht die Wirtschaft konkrete Vorteile. Zugleich wollen aber auch mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen, dass sich die EU nach der Wahl verstärkt um die Krisenresistenz der Wirtschafts- und Währungsunion kümmert. Rund die Hälfte wünscht sich darüber hinaus Aktivitäten, die die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in den Blick nehmen. Dazu gehören vor allem die Sicherung von Fachkräften durch eine praxisnahe Berufsbildung in der EU, verbesserte internationale Handelsregeln und Vereinheitlichungen der steuerlichen Bemessungsgrundlage.

Zusammenarbeit der Niederlande und Deutschland als Vorbild

Aber auch die Wirtschaft selbst ist gefragt, sich zusammen mit anderen Stakeholder aktiv in die Gestaltung der zukünftigen EU einzubringen. „In Deutschland und den Niederlanden wird dieses Prinzip des gegenseitigen Austausch von Politik und Wirtschaft bereits intensiv gelebt“, sagt Günter Gülker. So stellten sich beide Länder vergangenes Jahr gegen den weltweiten Trend des Protektionismus und starteten zahlreiche gemeinsame wirtschaftspolitische Initiativen.

Beide Länder stünden mit der Digitalisierung, der Energiewende oder der Gewinnung von Fachkräften vor ähnlichen Herausforderungen. „Gemeinsam können wir nachhaltiger Lösungen entwickeln und dabei voneinander lernen“, betont DNHK-Geschäftsführer Gülker. Die sehr gute und enge deutsch-niederländische Kooperation sei nicht nur ein Gewinn für beide Seiten, sondern auch Vorbild für ganz Europa.

Quelle: DNHK, DIHK

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