Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK)

05.06.2006

Verband erfährt verdiente Aufwertung

Mit einem Großaufgebot an Ministern und einer hochkarätigen Wirtschaftsdelegation reiste Bundeskanzlerin Angela Merkel vom 26.-27. April zu den achten deutsch-russischen Regierungskonsultationen nach Tomsk.

Den deutsch-russischen Regierungskonsultationen wird traditionell eine hohe Bedeutung beigemessen. Diesmal beobachtete die Öffentlichkeit mit noch größerem Interesse als bei den vorangegangenen Treffen der Spitzenpolitiker beider Länder die Geschehnisse in Sibirien, waren es doch die ersten Regierungskonsultationen nach dem Wechsel in der Bundesregierung. Immer noch steht für viele die Frage, wie sich das Verhältnis Deutschland-Russland unter Bundeskanzlerin Merkel entwickeln wird. Als Delegierte der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation war ich Mitglied der Wirtschaftsdelegation, die die Bundeskanzlerin begleitete, und sozusagen live für Sie vor Ort dabei.

Die Delegationen beider Staaten hatten beeindruckendes Format. Noch nie, sagten ranghohe Beamte der Bundesregierung, hätten so viele Kabinettsmitglieder daran teilgenommen. Präsident Putin wurde von 12 Ministern der Regierung der Russischen Föderation begleitet und auch die russische Wirtschaft war prominent vertreten.

Mit dem Verlauf der Konsultationen in Tomsk zeigten sich alle Beteiligten mehr als zufrieden. Dies bestätigten sowohl Bundeskanzlerin Merkel als auch Präsident Putin in der abschließenden Pressekonferenz. Laut Putin wolle man die langfristigen Partnerschaften ausbauen. Die Bundeskanzlerin resümierte: Es seien „perfekte Gespräche in perfekter Atmosphäre gewesen.“

Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Putin bekräftigten die strategische Partnerschaft zwischen Russland und Deutschland und hoben insbesondere die Bedeutung der bilateralen deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen hervor.

So trafen sich im Rahmen der Regierungskonsultationen Top-Manager beider Länder zu zweitägigen Wirtschaftsgesprächen, in deren Verlauf eine ganze Reihe von Vereinbarungen unterzeichnet werden konnten. Ein besonderes Highlight war sicherlich die Vereinbarung zwischen der BASF und Gazprom zur Erschließung des Gasfeldes „Juzhno Russkoje“.

Auch ich habe gute Nachrichten für Sie aus Tomsk mitgebracht. Die von Ihnen als deutsche Wirtschaftsvertreter zunehmend nachgefragte Bildung einer bilateralen Auslandshandelskammer als folgerichtiger und notwendiger Schritt im Hinblick auf die dynamische Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und Deutschland wird von Präsident Putin und Bundeskanzlerin Merkel begrüßt und unterstützt. Der Präsident sagte hierzu wörtlich: „Wir stimmen der Initiative zur Gründung der deutsch-russischen Auslandshandelskammer in Moskau zu. Wir haben vereinbart, alle für ihre Gründung notwendigen Verfahren bis Ende des Jahres abzuschließen.“ Mit Blick auf die Chancen, die der russische Markt deutschen Unternehmen, und hier auch dem deutschen Mittelstand, bietet, betonte die Bundeskanzlerin die Aufgabe, die der bilateralen Auslandshandelskammer als Wegbereiterin für deutsche Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Russland zukommt.

Dieses, liebe Verbandsmitglieder, war der offizielle Startschuss für den Beginn einer neuen Ära für den Verband der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation. Schon bei seiner Gründung vor mehr als 11 Jahren hatten wir als langfristiges Ziel die Schaffung einer deutsch-russischen Auslandshandelskammer vor Augen. Doch die politischen und marktwirtschaftlichen Voraussetzungen waren damals noch nicht gegeben. Nun aber ist die Zeit für die Verwirklichung des von Anfang an postulierten und von der deutschen Wirtschaft immer stärker eingeforderten Ziels, nämlich die Gründung einer bilateralen Auslandshandelskammer in Russland gekommen. Dadurch erfährt der Verband der Deutschen Wirtschaft die ihm gebührende internationale Aufwertung im Globus umspannenden Netz der AHKn in einem der dynamischsten und größten Märkte der Welt. Gleichzeitig wird durch die Mitgliedschaft russischer Firmen dem partnerschaftlichen Zusammenwirken und der neuen Qualität der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen Rechnung getragen.

Zur Eröffnung des zur Etablierung der AHK erforderlichen Notenwechsels zwischen den Regierungen beider Länder hat die deutsche Botschaft dem russischen Außenministerium rechtzeitig vor den Regierungskonsultationen den ersten Entwurf übergeben und hierdurch den Abstimmungsprozess eingeleitet. Der Entwurf der deutschen Seite wurde zwischen dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, dem Auswärtigen Amt und dem Bundeskanzleramt mit unserer Beteiligung abgestimmt. Unter Federführung des Vorstandes des Verbandes wird nun eine Änderung der Satzung des Verbandes vorbereitet, mit der wir die Mitglieder rechtzeitig bekannt machen werden und deren Endfassung Ihnen in einer bereits angekündigten außerordentlichen Mitgliederversammlung voraussichtlich im Dezember diesen Jahres zur Abstimmung vorgelegt wird. Somit können wir heute davon ausgehen, dass die Registrierung der AHK durch das russische Justizministerium bis Ende des Jahres vollzogen ist. Natürlich ist bis dahin noch sehr viel zu tun. Doch die Begleitung unseres Projektes auf höchster politischer Ebene und die wohlwollende und tatkräftige Unterstützung aller an diesem Projekt beteiligten russischen und deutschen Stellen stimmen uns zuversichtlich. Dies ist uns Garant und zugleich Ansporn für die konsequente Umsetzung des Vorhabens.

Getragen von Ihnen, den Mitgliedern, wird die neue Auslandshandelskammer, die das Potential der Delegation und des Verbandes der Deutschen Wirtschaft sowie des Informationszentrums der Deutschen Wirtschaft in sich vereinigt, ihre Rolle in den deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen noch weiter ausbauen können.

Ich freue mich – und hier spreche ich auch im Namen meiner Vorstandskollegen -, dass ich seit Beginn des Jahres immer wieder von deutschen Firmenvertretern in Deutschland und in Russland angesprochen werde, die mir versichern, wie richtig und wichtig auch für sie der Schritt zur Auslandshandelskammer ist. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken. Dieses „Marketing“ in Sachen Auslandshandelskammer macht uns als Ihren Interessenvertreter noch stärker.

In diesem Sinne

Dr. Andrea von Knoop

Delegierte der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation

Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation

 

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