„Kraftvoll und reibungslos“ werde sich die Konjunktur im Nachbarland von dem Einbruch erholen, heißt es von De Nederlandsche Bank (DNB).
Die Zentralbank der Niederlande hat ihre jüngste halbjährliche Wirtschaftsprognose vorgelegt. Danach wird die Wirtschaft in diesem Jahr um drei Prozent und im kommenden um 3,7 Prozent zulegen. Vergleichbar hohe Wachstumsraten habe es zuletzt im Jahr 2000 gegeben, so die Analysten. Sie erwarten, dass sich die Konjunktur im Jahr 2023 wieder normalisiert – auf ein Plus von dann 1,9 Prozent.
Verbraucher werden wieder mehr ausgeben
Dank des Impffortschritts sieht die DNB die Corona-Schutzmaßnahmen dauerhaft auf dem Rückzug. Damit dürfte der private Konsum wieder anziehen, heißt es in dem Gutachten. Verbraucher gewännen wieder Raum und Vertrauen – auch weil die Arbeitslosigkeit niedrig sei.
Niederlande erholen sich vergleichsweise schnell
Im Vergleich zu anderen Euro-Ländern entwickelt sich die niederländische Wirtschaft laut DNB besser als der Durchschnitt: Während die Konjunktur der Eurozone im ersten Quartal 2021 um 5,1 Prozent schrumpfte, sank die Wirtschaftsleistung der Niederlande nur um 3,4 Prozent. Die DNB führt dies unter anderem auf die fortschrittliche Digitalisierung des Landes zurück sowie auf die im Vergleich mit Frankreich oder Spanien geringere Bedeutung des Tourismus für das Bruttosozialprodukt.
DNB entwickelt zwei Szenarien
Da der Verlauf der Pandemie nach wie vor nicht sicher vorausgesagt werden kann, haben die niederländischen Zentralbänker zwei alternative Prognosen getroffen. Bei einem milden Verlauf wäre die Pandemie demnach bis zum Herbst vollständig unter Kontrolle und der private Konsum zöge massiv an. Das Wirtschaftswachstum fiele im laufenden Jahr dann noch einmal 0,4 Prozentpunkte höher aus – betrüge also insgesamt 3,4 Prozent.
Bei einem Verlauf mit neuen Virusvarianten und dem Fall, dass bisherige Impfstoffe dagegen nicht schützen, wären Kontaktbeschränkungen bis 2023 notwendig. Das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr fiele dann 1,1 Prozentpunkte niedriger aus – erreichte also insgesamt nur 1,9 Prozent.
Quelle: NOS
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